"Die größte Leistung ist, sich selbst treu zu bleiben in einer Welt, die einen immerfort zu verändern sucht." Ralph Waldo Emerson

Anderer Sternenstaub

Freitag, 14. September 2012



Ekstase

Immer schneller drehte sie sich im Kreis, breitete die Arme aus. Sie wusste nicht, ob sie schrie. Sie spürte wie das Lagerfeuer ihr Gesicht erhitzte. Irgendwo hatte sie ihre Tasche verloren, vielleicht hatte sie sie jemandem gegeben. Es war egal. Alles war egal in dieser Nacht, in ihrer Nacht. Einer nie endenden Nacht.
Die Musik durchfuhr ihren Körper. Sie tanzte immer weiter, warf all die Last von sich. Das hatte sie verdient, sie hatte genug Leid ertragen müssen. Jetzt war es vorbei, sie hatte einen Schlussstrich gezogen. Niemand da, der sie mehr kontrollieren konnte, ihr etwas vorzuschreiben versuchte.
Tief atmete sie die kühle Nachtluft ein, inhalierte sie. So fühlte sich Freiheit an. Fast schon hatte sie dieses Gefühl vergessen, aber nur fast. Nun konnte alles nur besser werden. Die Sterne leuchteten so hell am Himmel, wie sie es nie zuvor getan hatten, so erschien es ihr. Plötzlich spürte sie, wie ihr jemand durch die Haare strich. Er war es. Sie drehte sich um und lachte, lachte, wie sie ewig nicht gelacht hatte und schlang die Arme um ihn.
Auf einmal spürte sie seine Lippen auf ihren. Sein Verlangen übertrug sich auf sie. Der Kuss war ewig.
„Ich liebe dich“, flüsterte er, „ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich“. Keine Worte dieser Welt konnten beschreiben, wie sehr sie ihn liebte und in diesem Moment war sie sich sicher, dass sie es immer tun würde. Seine Stimme war überall. Sein Geruch war überall. Seine Lippen waren überall. Sie wusste nicht, ob es ihr Herz oder der Bass war, der vibrierte. Doch das war ohnehin unwichtig. Die Hauptsache war, dass sie hier war. Mit ihm. Sie verlor das Gleichgewicht, aber es war nicht schlimm. Er hielt sie fest. Er würde sie immer festhalten und sie würde ihn nie mehr loslassen.



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